Krankheiten

Verletzungen, Parasiten & Krankheiten

 

Unsere Terrarien










 
 
Es scheint nicht immer die Sonne.
Dies ist auch bei der Haltung eines Tieres zu beachten.

Im Verlauf eines Igellebens kann es zu vielerlei Komplikationen kommen. Wir zeigen Euch hier einige Krankheiten und unterteilen diese auch gleich in Kategorien. Bei Parasiten und Verletzungen wird der Igel zwar als "krank" bezeichnet aber es ist oft nicht das selbe wie ein Schnupfen, Blasenentzündung o. ä.
Auch kann man Parasiten und Verletzungen nicht in einen Topf schmeissen. Deswegen haben wir uns zur Auftrennung des Bereiches entschieden.
An dieser Stelle zeigen wir Euch die gesammelten Erfahrungen der Sweethedgies und Charminghedgies.

Verletzungen Parasiten Krankheiten
  • wunde Füße
  • Brüche
  • Bissverletzungen
  • abgerissene Krallen
  • Augenprobleme
  • Wurmbefall
  • Kokzidien
  • Milben
  • Salmonellen
  • kahle Stellen
  • Viren
  • Bakterien
  • Durchfall
  • Blähungen/Blähbauch
  • Entzündungen
  • Pilzinfektion
  • Augenprobleme
  • Tumore
  • kahle Stellen
  • Gesäugeentzündung
  • Lungenentzündung
  • Zahnprobleme
  • Schlaganfall
  • Fettleibigkeit
  • Darmvorfall
  • Lähmungen
  • Rachitis

Verletzungen

wunde Füße:
Wunde Füße entstehen in der Regel durch falschen Bodengrund im Terrarium. Zu scharfkörniger Sand oder Kies, Gitterkäfighaltung und scharfkantige Laufräder können die zarte Fußhaut des Igels schädigen. Als erste Maßnahme gilt, dass man die Streu austauscht und alle scharfkantigen Gegenstände entfernt. Leichte Reizungen kann man gut mit Kamillentinktur oder Betaisadonna behandeln. Größere offene Stellen sollten vom Tierarzt behandelt werden. Es ist darauf zu achten, daß Igel ihrem Bewegungsdrang nicht vermehrt oder gar nur im Laufrad nachkommen. Dies führt auf Dauer immer zu wunden Füßen, von einer Schädigung des Knochenbaues durch zu kleine Laufräder ganz zu schweigen. (Rina K.)

Brüche:
Durch Unfälle kann es vorkommen, dass der Igel sich Knochen bricht. Bemerkt man nach einem solchen Unfall, dass sich das Tier seltsam oder kaum bewegt, Gliedmaßen schont oder hinterher zieht, dann sollte man sofort den Tierarzt aufsuchen. Er kann die Beine gegebenenfalls schienen. Brüche sind sonst von außen nicht zu erkennen, außer es handelt sich um einen offenen Bruch. Bei offenen Brüchen ist ebenfalls eine Wundbehandlung sowie Antibiotika Gabe, durch den Tierarzt, angeraten. Damit in das gebrochene Bein keine Entzündung kommt. In den meisten Fällen wird auf das Schienen der Gliedmaßen aber verzichtet, der Tierarzt lässt den Bruch unter Kontrolle und nach Richten des Knochens, von selbst verheilen. Dies hat sich in der Kleintierchirurgie bewährt und ist für das Tier angenehmer als mit einer störenden Schiene am Bein herum zu laufen. In der Regel heilen Brüche sehr schnell und bereits nach 14 Tagen ist dem Igel die Verletzung nicht mehr anzumerken. (Rina K.)

Bissverletzung:
Bissverletzungen können verschiedene Ursachen haben. Zum Einen gibts die Bissverletzungen durch einen Hund (welche durch vorsichtigen Umgang mit der Igel-Hund Konstelation vermieden werden sollte!) welche meist genäht werden muß. Zum Anderen kann es passieren das Igel sich untereinander beissen, was meist nicht so tief ist das es des Nähens bedarf. Ein Tierarzt muss aber in jedem Fall aufgesucht werden weil die Gabe von Antibiotika in jedem Fall notwendig ist. In wenigen Fällen, aber leider nicht auszuschließen, sind Bissverletzungen einer Igelmutter bei ihren Jungtieren. Meist sind es nur kleine Wunden die durch das Herumtragen im Mäulchen passieren können. Diese können schlecht behandelt werden, da das Muttertier durch putzen zumeist die Tinktur oder Salbe wieder entfernt. In schlimmeren Fällen kann es vorkommen das Igelmütter ihren Jungtieren Extremitäten abbeißen. In diesem Fall ist ein Tierarztbesuch sowie die sofortige Separierung des Jungtieres von der Mutter von Nöten. Ein so verbissenes Jungtier werden Sie von Hand aufziehen und ihm die nötige Wärme zuführen müssen. Solch einen kleinen Zögling hält man am besten auf einer Wärmflasche in einer Box, über der man eine Rotlichtlampe befestigt. Absolute Hygiene sind das
A und O bei der Aufzucht. Gaben von Vitaminen sind angeraten. Der Tierarzt wird die Wunde behandeln und Antibiotika in richtiger Dosis, wenn möglich, verabreichen. Ich weise nochmals darauf hin das bei Bissverletzungen Hygiene das Wichtigste ist, damit sich die Wunde nicht entzündet und keine Keime eindringen können. Bei größeren Bissverletzungen am Bein / Fuß bleibt zu überlegen, ob eine Amputation sinnvoll ist. Im Normalfall ist dies nicht nötig, da über den Knochen während des Heilungsprozesses wieder Haut wächst. Bissverletzungen heilen langsam, aber bei richtiger Pflege und Behandlung heilen sie vollständig ab. (Rina K.)

abgerissene Krallen:
Durch den Einsatz von "billigen" Weidenbrücken (zu große Abstände zwischen den Stäben), falschem Lüftungsgitter oder Lüftungsgitter in falscher Höhe kann es dazu kommen, dass der Igel sich eine oder mehrere Krallen ausreisst. Vorbeugen kann man dem, ausschließen ist fast nicht möglich. Wichtig hierbei ist auf Spalten oder kleine Löcher im und am Terrarium zu denken, diese zu schließen oder zu entfernen. Ist es dann doch passiert, ist auch hier Sauberkeit im Terrarium oberste Priorität, ggf wenn möglich auf Küchenrolle halten bis die Verletzung abgeheilt ist. Entzündet sich der Fuß ist sofort ein Tierarzt aufzusuchen.
 

Parasiten

Wurmbefall:
Vor allem Wildfänge sind neben Aussenparasiten oft mit Würmern befallen. Neben Bandwürmern die im Darm umherwandern, können Igel Spulwürmer, Herzwürmer sowie Lungenwürmer aufweisen. Eindeutige Zeichen für Lungenwurmbefall sind extreme Atembeschwerden und röchelnde sowie röhrende Geräusche während der Atmung (nicht zu verwechseln mit Schnarchen). Ebenso kommt hinzu, dass die Igel extrem dünn sind obwohl sie fressen und trotzdem an Gewicht weiterhin verlieren. Diese Tiere müssen dringend in Quarantäne gesetzt werden (sehr ansteckend und auf alle Igelchen im Haushalt übertragbar), nachdem Sie dem Tierarzt vorgestellt wurden. Mit entsprechenden Medikamenten kann man die Tiere recht gut von Würmern befreien. Von einer Präventiv Entwurmung raten wir ab, Entwurmungen helfen nur wenn der Igel tatsächlich von Würmern befallen ist. Entwurmung ist ein Medikament und sollte keinesfalls aus einer Laune oder Vermutung heraus, verabreicht werden. Um sicher zu sein ob der Igel wurmfrei ist, reicht eine einfache Kotprobe die beim Tierarzt eingereicht wird, dann weiß man ob entwurmt werden muß oder nicht. (Rina K.)

Kokzidien:
Kokzidien trägt fast jedes Tier in sich, sie gehören zur Darmflora dazu. Problematisch wird es wenn sie in großer Anzahl auftreten, dann spricht man von Befall und es muss behandelt werden. Der Ausbruch erfolgt meisst durch unsaubere Terrarien, Stress oder Umgebungsveränderung, welche das Tier unter Stress setzt. Bei Kokzidien handelt es sich um Darmparasiten, die bei Ausbruch zu grünem, schleimigen Kot, manchmal mit Blut versetzt, führen und bei Nichtbehandlung zum Tod des betroffenen Tieres. Ein mit Kokzidien infiziertes Tier kann trotz guter Futteraufnahme rapide abnehmen. Zeigt der Kot des Tieres die genannten Merkmale, ist es umgehend einem Tierarzt vorzustellen und eine Kotprobe abzugeben welche auf Kokzidien untersucht wird. Strengste Hygiene und Quarantäne sind selbstverständlich. Alle Tiere die mit dem kranken Igel in Verbindung/Kontakt, auch durch die menschlichen Hände, waren sollten ebenfalls über eine Kotprobe beim Tierarzt kontrolliert, und bei Befall mitbehandelt werden. In schlimmen Fällen von Kokzidienbefall kann auch Erbrechen auftreten, das erbrochene ist dann ebenfalls grün wie der Darminhalt. Es sollte immer ein Warnsignal sein, wenn ein Igel stinkend grün kotet und ebenso erbricht, in dem Fall handelt es sich zu 100% um Kokzidienbefall.

Milben:
Euer Igelchen kratzt sich ständig, die Haut zwischen den Stacheln sieht schuppig und gerötet aus? Das ist ein ziemlich sicheres Zeichen für Aussenparasiten. Als erste Maßnahme kann man den Igel in lauwarmem Wasser baden um einen Teil der Milben zu entfernen. Als nächstes muß das gesamte Terrarium ausgeräumt, ordentlich gereinigt und desinfiziert werden. Das gilt auch für alle Einrichtungsgegenstände. Sind mehrere Igel in dem Terrarium, dann sind sie mit Sicherheit alle befallen. Als nächstes sollten die Tiere dem Tierarzt vorgestellt werden und man sollte sich entsprechende Mittel aufschreiben lassen, um die Tiere richtig behandeln zu können. Am besten verzichtet man bis zum Ende der Behandlung auf Streu und unnütze Einrichtungsgegenstände, bis die Plage behoben ist. Auch hier sollte man auf Sprays, die auf eigene Faust gekauft wurden verzichten, um evtl. Schäden an den Tieren zu vermeiden. Bitte verwechselt nicht das Kratzen während des Quillings mit einer Parasiten Infektion, während des Quillings ist die Haut ebenfalls gerötet und gereizt, der Juckreiz vorhanden. Stachelwechsel ist eine natürliche Sache, wenn ein Tier vom Züchter kommt und unter 5 Monate alt ist, könnt ihr davon ausgehen es hat keine Parasiten sondern befindet sich im Quilling. Falls ihr unsicher seid, sucht einen kompetenten Tierarzt auf, aber bitte behandelt kein parasitenfreies Tier mit Chemie!

Salmonellen:
Einen Befall mit Salmonellen erkennt man am dünnflüssgen Kot, verschmiertem, feuchten Hintern und rapider Abmagerung des befallenen Tieres. Salmonellen sind vom Tier auf den Menschen und umgekehrt, übertragbar. Stellt man bei seinem Igel eines oder mehrere oben genannter Symptome fest, ist umgehend ein Tierarzt Besuch angeraten. Salmonelleninfektionen können bei Nichtbehandlung den Tod des Tieres verursachen und sind sehr gefährlich, werden sie nicht erkannt da der gesamte Tierbestand infiziert werden kann. Besonders gefährlich ist es, bei der Haltung von Reptilien und Kleinsäuger, wie beispielsweise Bartagamen und Igel, in einem Raum. Durch unbedachte Handlungen kann es schnell zur Übertragung der gefährlichen Salmonellen kommen. Reptilien haben oft größerel an Salmonellen im Körper, besonders Schildkröten sind wahre Salmonellen-"Schleudern" da diese von den Schildkröten zum leben/Verdauung benötigt werden. Achtet auf strikte Hygiene und desinfiziert euch die Hände zwischem dem Berühren der Reptilien und anschließendem Versorgen der Säugetiere. Niemals sollte Einrichtung aus dem Terrarium zwischen Reptilien und Kleinsäugern ausgetauscht werden. Beim Verdacht auf Salmonelleninfektion immer zum Tierarzt gehen!

Viren:
Viren sind Erreger mit parasitärer Natur, sie leben und vermehren sich über und im Wirt. Es gibt verschiedene Arten. Auswirkungen oder besser sichtbare Merkmale sind u. a. Schnupfen, röchelnde Atmung und/oder erhöhte Temperatur. Um den Unglaube gleich von vorher im Keim zu ersticken: Viren/Vireninfekte werden NICHT mit Antibiose bekämpft!!! Hier können lediglich die Nebenwirkungen, durch z. B. schleimlösende, fiebersenkende oder schmerzlindernde Mittel, behandelt werden. Der Körper muss in der eigenen Abwehr gestärkt werden um selbst gegen die Erreger anzukämpfen.

Bakterien:
Bakterien sind wie Viren parasitärer Natur, sie kommen im und am Tier vor. Behandlungen gegen diese Erreger sollte ausschließlich über einen Tierarzt erfolgen. Sie rufen die unterschiedlichsten Krankheiten hervor u. a. Schnupfen, Durchfall, Verstopfung usw... Die Behandlung selbst ist bei jeder Art von Erreger anders. Ein Laie auf diesem Gebiet macht mit probieren und testen mehr kaputt als man glaubt. Bakterien auf der Haut kommen oft einher mit Abschürfungen oder Pilz. Bei letzterem ist erst der Pilz zu bekämpfen und nach erfolgreicher Behandlung der Erreger selbst. Eine zu zeitige Gabe von Antibiose bietet dem Pilz extrem guten Nährboden!

 

Krankheiten

Durchfall:
Durchfall kann durch unterschiedliche Erkrankungen entstehen. Entweder schlechtes, oder falsches Futter, Parasiten bzw. Darmerkrankungen. Wenn zu viel Obst oder lactosehaltiges verfüttert wird, kann es sehr schnell zu Durchfall kommen. Dann sollte teilweise oder komplett darauf verzichtet werden. Wenn Durchfall bemerkt wird und es sich nach 2 Tagen noch nicht gebessert hat, dann sollte man das Tier sofort zum Tierarzt bringen. Ebenso, wenn der Kot grünlich oder sehr hell mit Blutschlieren (schwarze "Fäden") versehen ist und das ganze länger als 2 Tage anhält. Dies deutet auf innere Erkrankungen hin. Bei Durchfall entsteht schnell das Problem der Dehydrierung. Daher keinesfalls zu lange warten. In den meisten Fällen wird bei Durchfall die Nahrungsaufnahme verweigert bzw. funktioniert die Verdauung nicht, so das die Nahrung unverarbeitet wieder ausgeschieden wird. Eine Dehydrierung aufgrund des Wassermangels und eine Hungerfalte aufgrund fehlender Nährstoffe, sowie rapide Gewichtsabnahme sind die darauf folgenden Auswirkungen. Nur der Tierarzt und schnelle Beandlung kann helfen. Durchfälle können ebenfalls Anzeichen für Vergiftungserscheinungen sein, sowie als Begleiterscheinung anderer Krankheiten auftreten.

Blähungen / Blähbauch:
Ein aufgeblähter und/oder verhärteter Bauch kann viele Ursachen haben und ist meist nur Begleiterscheinung einer anderen Krankheit. Ein Blähbauch kann durch falsches Futter oder durch die nicht richtig funktionierende Verdauung auftreten. Er kann sehr hart werden und dem Igelchen immense Schmerzen bescheren. Ein Tierarzt ist umgehend aufzusuchen, es gibt wirksame Medikamente gegen diese unangenehme Erscheinung. Unterstützend kann man Fencheltee geben anstatt Trinkwasser, dieser entspannt und nimmt die Verhärtung. Ein Blähbauch kann durch unverdauliche, verschluckte Objekte entstehen genauso wie eine Begleiterscheinung bei Magen-Darm Beschwerden sein.In vielen Fällen frisst und kotet der Patient aber normal. Das ist aber trotzdem kein Grund den Gang zum Tierarzt zu unterlassen. Zur Unterstützung der Heilung ist eine Wärmflasche gut geeignet, auch Bauchmassagen helfen dem kleinen Patienten das Bäuchlein in den Griff zu bekommen. In ernsten Fällen kann ein Blähbauch zum Darmverschluß oder zum Platzen des Darms führen, dies endet meist tödlich. Dies kann aber vermieden werden, wenn bei Anzeichen eines Blähbauches der Gang zum Tierarzt angetreten wird. Blähbauch tritt ebenfalls als Begleiterscheinung von massivem Wurmbefall auf, oder kann bakterielle Ursachen haben.

Entzündungen:
Auch vor Entzündungen im Inneren ist der Igel nicht gefeit. Besonders häufig kommen Enzündungen bei schwangeren Weibchen vor, die ihre Jungen nicht oder nicht vollständig, gebären. Die Geburt wird manchmal durch ein quer liegendes Junges oder durch eine Austrocknung des Geburtskanals verhindert und die Kleinen sterben im Mutterleib ab, das Weibchen bekommt in dem Fall meist eine Gebärmutterentzündung - oder Vereiterung, die bei Nichtbehandlung zum Tode führt. Erkennt man aber, dass mit seinem Igelchen was nicht stimmt, sind die Chancen das Tier zu retten sehr hoch. Es gibt hochwirksame Medikamente gegen diese Problematik und bei schneller Verabreichung durch einen Tierarzt heilt die Entzündung sehr schnell ab. Ebenfalls sind Entzündungen der Haut, Schleimhaut oder Extremitäten möglich. Bei einer Entzündung wird in der Regel mit Antibiotika, sowie bei äußeren Entzündungen, unterstützend mit Tinkturen oder Salben, gearbeitet. Bei äußeren Entzündungen ist darauf zu achten, daß man den betroffenen Igel nicht auf Kleintierstreu hält, sondern einigermaßen steril auf Handtüchern oder Küchenpapier, um das Eindringen von Schmutz und Spänen in die Wunde zu verhindern.

Pilzinfektion:
Durch Haltungsfehler, zu hohe Luftfeuchtigkeit, zu trockene Luft, falsches Streu oder schlechte Hygiene sowie ungenügende Belüftung kann es zu Pilzerkrankungen kommen. Diese äussern sich durch schuppige Stellen an der Haut zwischen den Stacheln, den Extremitäten, am Bauch, den Ohren und auch im Gesicht der Igelchen. Auffällig sind häufiges Kratzen und rote Stellen auf der Haut (Achtung! Symtome sind ähnlich der Milben ). Der Tierarztbesuch sollte erfolgen, welcher davon einen Abstrich nimmt. Er kann so die genaue Pilzart feststellen und die Behandlung einleiten. Man sollte auch die anderen Tiere untersuchen und evtl. behandeln. Wie die meisten Krankheiten kann man das Risiko einer Infektion minimieren, indem man auf Hygiene und vor allem auf ausreichende Belüftung achtet. Keinesfalls sollte man Hautirritationen im Quilling mit Pilzinfektionen verwechseln. Die Symptome sind ähnlich, gehen aber von selbst wieder weg wenn das Quilling überstanden ist.

Tumore:
Leider treten bei unsere geliebten Stacheltiere auch hin und wieder Tumore auf. Wichtig hierbei ist: Eine frühe Erkennung bedeutet, bessere Chancen auf Heilung / dass Sie vom Tierarzt erfolgreich entfernt werden können! Tumore können sich am Gesäuge, aber auch an anderen Stellen direkt unter der Haut ansiedeln. Diese sind schnell und leicht zu ertasten und können früh entdeckt werden. Sie sind auch leichter zu entfernen. Schwerer zu entdeckende Tumore bilden sich oft an Hirn, Leber, Niere und Lungen. Man sollte also grundsätzlich zum Tierarzt gehen, wenn man eine Veränderung auf oder unter der Haut entdeckt, bzw auch wenn das Verhalten des Igelchens sich ändert (taumeln, Lähmungen o. ä.). Dies ist in den meisten Fällen ein Anzeichen für eine ernste Erkrankung. Ich möchte darauf verweisen, daß ein Tumor nicht gleich das Todesurteil für den geliebten Igel bedeutet & Tumor heißt nicht immer Krebs. Es gibt viele gutartige Tumore die sich entfernen lassen, sofern noch keine Streuung erfolgte. Man sollte das Tier nicht aufgeben wenn die Diagnose Tumor lautet, eine Untersuchung des tumorösen Gewebes bringt meist Aufschluß darüber, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Geschwulst handelt.

Gesäugeentzündung:
In manchen Fällen kann es bei tragenden / säugenden Tieren zu einer Gesäuge- oder Gebärmutterentzündung kommen. Eine Gesäugeentzündung kommt eher selten vor, bedarf aber schneller Behandlung um schlimmerem vorzubeugen. Ein schneller Gang zum Tierarzt tut Not, er wird die nötige Behandlung (Antibiotika, Vitamine) einleiten. Auf strenge Hygiene ist zu achten, ein Tier mit einer offenen Wunde keinesfalls auf Hobelspänen halten, bewährt haben sich Küchentücher die stündlich gewechselt werden müssen. In solch einem Fall sind die säugenden Babys der Mutter wegzunehmen, endweder ist eine Handaufzucht der Kleinen nötig oder sie werden einer "Ammenmutter" untergeschoben. Eine Gebärmutterentzündung ist ebenfalls eine sehr tragische Angelegenheit weil man sie meist erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkt. Wenn das Weibchen aus der Vagina blutet oder aber komisch aussehende, festere Stoffe beim Urinieren absetzt (meist zurückgebliebene Nachgeburten, welche die Entzündung hervorgerufen haben) ist ein sofortiger Gang zum Tierarzt wichtig. Auch in diesem Fall sind die Kleinen der Mutter zu entnehmen. Auch braucht die Mutter ihre Ruhe damit die Entzündung ausheilen kann.

Lungenentzündung:
Eine Lungenentzündung ist meist erst im fortgeschrittenen Stadium zu erkennen. Wenn der Igel flach atment und dabei eine starke Flankenbewegung zu sehen ist, die Atmung röchelnd oder rasselnd ist, kann man in der Regel von einer Lungenentzündung ausgehen. In den meisten Fällen ist noch eine schleimige bis schaumige Absonderung aus der Nase zu erkennen, im fortgeschrittenen Stadium ist zähflüssiger Speichel erkennbar der aus den Mundwinkeln tropft. Dann wird der Igel auch nicht mehr fressen. Eine Lungenentzündung kann bakterielle Ursachen haben, auf Lungenwürmer hinweisen oder auf einer Erkältung beruhen. In jedem Fall ist ein Tierarzt aufzusuchen, welcher die Erkrankung behandlen. Der Igel brauchst es nun sehr warm und ist von seinen Artgenossen zu separatisieren, am besten hält man ihn auf einer Wärmflasche oder unter einer Rotlichtlampe, Gaben von Elektrolyten und Zwangsernährung bestimmt der Tierarzt, können nötig sein. Ebenso wichtig ist die Gabe von Antibiotika, welches der Tierarzt verabreichen wird.

Zahnprobleme:
Zahnprobleme können ebenfalls beim Weißbauchigel vorkommen. Möglich ist bei der Gabe von zu weichem Futter die Bildung von Zahnstein und Karies. Ebenfalls sind kleine Verletzungen im Rachenraum sowie eine Zahnfleischentzündung möglich. Da es sehr schwierig ist, dem Igel in die Schnauze zu schauen, sollte man sein Fressverhalten beobachten. Frißt der Igel weniger als sonst, hat er Probleme beim Kauen, speichelt und sabbert er vermehrt? Schmatzt er ohne zu Fressen? Das sind ernstzunehmende Anzeichen die für ein Problem der Zähne oder des Zahnfleisches sprechen können. Bei Abnahme oder Fressunlust sollten die Zähne nicht außer Acht gelassen werden. Im Zweifelsfall, falls man sieht der Igel möchte kauen aber kann es nicht, bietet man ihm weiches oder eingeweichtes Futter an, falls er dann frißt ist ein Zahnproblem sicher. Es ist umgehend ein Tierarzt zu Rate zu ziehen.

Schlaganfall: (auch neurologisches)
Ältere Igel können aufgrund von Durchblutungsstörungen im Hirn einen Schlaganfall erleiden. Oft äußert sich dies durch Lähmungserscheinungen, heraushängen der Zunge, eventuell in Mitleidenschaft gezogene Sehkraft auf einem Auge. Schlaganfälle sind recht selten und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Ein Schlaganfall muß nicht das Todeurteil des Patienten bedeuten. Auf jeden Fall muß auch in diesem Fall ein Arzt aufgesucht werden, der eine entsprechende Behandlung einleiten kann. Ein Schiefhalten des Kopfes ist meist ein Anzeichen für einen Schlaganfall, er kann mit der Eintrübung eines Auges einhergehen. Es gibt kleine Schlaganfälle die stellenweise gar nicht bemerkt werden. Wenn euch also etwas komisch vorkommt am Verhalten oder der Körperhaltung eures Igels, laßt ihn mal vom Tierarzt anschauen. Schlaganfälle sind bisher nur bei älteren Tieren bekannt, bei Jungtieren weniger.

Fettleibigkeit:
Weissbauchigel neigen leider bei zu guter Fütterung und vor allem zuviel Mehlwurmgabe zu Verfettung und Übergewicht. Wenn der Igel sich beim Laufen in die Seitenfalten tritt ist es höchste Zeit für eine Diät. Verfettung kann schlimme Folgen haben, wie zum Beispiel eine Fettleber die zwangsläufig zum Tod führt, eine Rettung ist da meist kaum noch möglich. Auch kann Verfettung für Lungenprobleme und Herzschwäche sorgen. Die Futtermenge ist drastisch zu reduzieren und am besten fettarmes Diätfutter zu geben, von Mehlwürmern rate ich während einer Diät komplett ab. Geringe Mengen Zophobas können gegeben werden, besser aber noch Grillen und Heuschrecken, die weitaus weniger Fett enthalten. Ein Tierarztbesuch zur Organkontrolle und zur Aufstellung eines sinnvollen Diätplanes sollte umgehend erfolgen. Ist eine Organverfettung bereits im Gange, kann man diese durch Diät nicht mehr rückgängig machen, schon aber weitere Schädigungen verhindern. Es ist also wichtig, den Igel von Anfang an bewußt gesund zu ernähren, damit Verfettung gar nicht erst auftritt.

Darmvorfall:
Ein Darmvorfall ist keine Krankheit in dem Sinne. Als Darmvorfall bezeichnet man eine Gewebeschwäche, welche sich dadurch äußert dass der Darm aus dem Körper austritt. In den meisten Fällen verläuft ein Darmvorfall tödlich. Bei rechtzeitiger Erkennung und schneller Reaktion kann man es aber behandeln, die Chancen für eine Heilung stehen allerdings recht niedrig. Wodurch diese Gewebeschwäche auftritt, ist leider weitesgehend unbekannt und selbst Tierärzte sind da mit ihrem Latein am Ende. Für einen Darmvorfall gibt es keinerlei Voranzeichen, der Igel verhält sich normal, frisst normal und kackt auch normal bis zum letzten Moment, daher ist eine Früherkennung ohne dass der Darm bereits ausgetreten ist, nicht möglich. Als Ursache für die bisher obduzierten Darmvorfälle sind meist zu dünne Darmwände bekannt. Wodurch dies allerdings verursacht wird, ist momentan noch ungeklärt. Zum Glück ist der Darmvorfall mit Sicherheit eine eher selten vorkommende Geschichte aber leider ohne erkennbare Vorzeichen / Krankheitsbild. In den meisten Fällen bemerkt man es erst, wenn das Tier bereits gestorben ist. Erkennbar ist der Darmvorfall durch ein mehr oder weniger großes, aus dem After hängendes Stück Darm mit geringem Blutaustritt. Schaut der Darm nur minimal heraus und ist bisher noch nicht angerissen / geritzt, ist eine Rettung möglich. Bis vor wenigen Jahren ist man noch von der Erkenntnis ausgegangen, das der Darmvorfall in jedem Fall tödlich endet, dem ist nicht so, wenn der Darmvorfall erkannt wird ehe der Darm vertrocknet, angerissen oder zu weit herausschauend ist, ist eine Behandlung wenn auch mit geringen Heilungschancen, möglich. Auf jeden Fall sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen wenn sie ein Stück heraustretenden Darm entdecken, achten Sie bei der Fahrt zum Tierarzt darauf, das sie einen Finger auf die Afteröffnung des Igels halten, damit der Darm durch die Bewegung beim Fahren nicht weiter herausrutschen kann. Transportieren Sie den Igel auf einem sauberen Handtuch welches fusselfrei ist, oder auf einem Küchentuch. Der Tierarzt wird Ihren Igel in Narkose legen und den Darm wieder in den After zurück-schieben, in Fällen von sehr dünnen Darmwänden wird angeraten, den Darm an der Innenwand der Afteröffnung leicht zu vernähen. Stirbt ein Igel am Darmvorfall raten wir zu einer Obduktion, um die Ursache abzuklären.

Lähmungen:
Lähmungen können vielerlei Gründe haben, Unfälle jeglicher Art, Durchblutungsstörungen etc.... Lähmungen können aber auch auf Grund von Vitamin- oder Calciummangel entstehen. Ein vorher noch völlig gesund wirkendes Tier kann plötzlich ohne jeglichen Grund anfangen, Gliedmaßen hinter sich her zu ziehen und fühlt sich teilweise kalt an. In jedem Fall sollte man den Tierarzt hinzuziehen. In den meisten Fällen wird er nach umfangreicher Untersuchung ein Vitaminpräparat verschreiben, welches ihr eurem Igelchen geben müßt. Ein Vitamin A Mangel kann Lähmungen zur Folge haben, um aber andere Vitaminmängel auszuschließen, wird der Tierarzt meist ein Multivitaminpräparat verordnen. Es sei angeraten, im Falle auftretender Lähmung beim Tierarzt ein großes Blutbild machen zu lassen, so kann festgestellt werden ob ein Mangel an Vitaminen, eine schlechte Verarbeitung der Vitamine durch eine Fehlfunktion der Schilddrüse oder ein anderes Problem vorliegt. Ehe bei Lähmung, die verschiedene Ursachen haben kann, ins Blaue hinein behandelt wird, sollte das große Blutbild untersucht werden um weitesgehend andere Krankheiten die eine Lähmung zur Folge haben, auszuschließen.

Rachitis:
Die Mengenelemente unter den Mineralien wie Calzium und Phosphor sind extrem wichtig für das Wachstum und den Knochenbau der Tiere; sie sollten jedoch in Verbindung mit Vitamin D3 verabreicht werden, das als Regulationsvitamin wirkt. Spurenelemente werden vor allem zum Aufbau der Gewebe und zur Aufrechterhaltung des Enzym-, Ferment- und Hormonsystems benötigt. Vitamin D3 reguliert den Calzium- und Phosphorstoffwechsel und den Ansatz dieser Mineralstoffe im Knochen. Fehlendes Calzium und Phosphor kann durch Vitamin D3 nicht ersetzt werden, doch fördert Vitamin D3 die Resorption dieser Mineralstoffe aus dem Darm. Ein Mangel an Vitamin D3 führt zu Rachitis, ebenso wie ein Mangel an Calzium und Phosphor.

Rachitis ist eine Störung der Knochenbildung, die bei jungen wie bei erwachsenen Tieren durch fehlen oder mangelhafter Versorgung der oben erwähnten Baustoffe entstehen kann. Tiere mit Rachitis bleiben im Wachstum zurück, Vögel haben rauhes Gefieder, sind teilnahmslos und zeigen zunächst leichte, später fortschreitende Lähmungserscheinungen, die sich dann durch die so genannte "Zitterkrankheit" äußern. In fortgeschrittenen Stadien kommt es zur O-Beinigkeit. Meist jedoch sterben die Tiere schon vor der Knochenverkrümmung an allgemeiner Schwäche.
 

Alles was mehrfache Ursachen hat.

Augenprobleme:
Weissbauchigel haben empfindliche Augen. Solltet Ihr beobachten, daß einer Eurer Igel ein Auge ständig geschlossen hält, oder oft versucht mit seinem Fuß daran zu reiben und zu kratzen, dann müsst Ihr zum Tierarzt gehen. Genau das Selbe gilt, wenn er übermäßigen Tränenfluß hat, oder sonstige Auffälligkeiten am Auge zu sehen sind. Auf keinen fall sollte man selbst zu Werke gehen. Nur ein Tierarzt kann die genaue Ursache feststellen und das Auge notfalls spülen und mit Salben beruhigen. Ein weiteres Augenproblem ist das Eintrüben der Linse. Das kann durch Inzucht, Veranlagung oder altersbedingt Ursachen entstehen. Vorsichtshalber sollte man das Tier zum Tierarzt bringen. Meist kann das Tier trotzdem noch lange und gut mit dieser Einschränkung leben, da Igel sowieso eher "ihrer Nase folgen" und das Auge nicht das wichtigste Organ ist. Bei erblindeten Igeln sollte man allerdings auf ständiges Umräumen des Terrariums verzichten, weil er sonst Orientierungsprobleme bekommen könnte und man sollte auch keine "Stolperfallen" einbauen, woran er sich verletzen kann. Augenverletzungen können ebenso durch eine Verletzung mit Stacheln entstehen. Dies kann zu Linsentrübung, dem Verlust des betroffenen Auges führen oder auch eine vorübergehende äußerliche Erscheinung sein. Auf jeden Fall ist mit einer Augenverletzung nicht zu spaßen und immer der Tierarzt zu Rate ziehen. In vielen Fällen kann das Auge bei rechtzeitiger Entdeckung und Behandlung, gerettet werden.

kahle Stellen (Haar- & Stachelausfall):
Dies kommt vor, in Folge von starken Mangelerscheinungen, Krankheiten und Parasiten. Schon wenn man bemerkt, daß das Tier extrem Stacheln oder Fell verliert, sollte man umgehend den Tierarzt aufsuchen, um das Tier durch entsprechende Behandlung retten zu können. Ein geringer Stachelausfall hingegen ist aber normal, da Stacheln umgebildete Haare sind und ab und zu einige davon ausfallen. Wenn man aber einen vermehrten Stachelausfall bemerkt, oder euer Igelchen kahle Stellen aufweist, dann sollte das Tier behandelt werden um Folgeschäden ausschließen zu können. Stachelausfall ist ebenfalls Begleiterscheinung bei Pilzerkrankungen und kann auf andere, innere Krankheiten hinweisen. Stachelausfall ist keine Krankheit, sondern immer Begleitsymptom einer Erkrankung oder Parasitenbefall des Igels. Nehmt ihn nicht auf die leichte Schulter, eine schnelle Erkennung (Befund) ist wichtig um behandeln / helfen zu können.

 
 

zum Schluss

Es ist nicht wirklich schwer seinen Weißbauchigel gesund zu halten, wenn man einige selbstverständliche Dinge beachtet. Der Kot ist täglich zu entfernen, die Futter - und Wassernäpfe täglich zu reinigen und neu aufzufüllen, Zugluft zu vermeiden und darauf zu achten, daß kein Nässestau entsteht. Die richtige Temperatur ist ebenfalls ein wichtiger Punkt zur Gesunderhaltung des Igelchens. Eine tägliche Kontrolle eures Weißbauchigels ansich ist selbstverständlich, nur so lassen sich Verletzungen oder Parasiten rechtzeitig feststellen und die richtigen Maßnahmen ergreifen.

Checkliste

Ist mein Igel gesund?
Läuft das Tier normal?
Frisst das Tier?
Trinkt das Tier?
Ist der Kot in Ordnung?
Ist der Urin in Ordnung?
Ist die Temperatur ok?
Ist die Haut und das Haar- & Stachelkleid ok?
Riecht das Tier extrem?
Kratzt es sich häufig?
Dies ist der tägliche optische Check welcher
durchgeführt werden sollte